Sektenberatung an der Bundesstelle für Sektenfragen

Ioannis Männl
Man nimmt sich Zeit für Beratungsgespräche. Rechtliche Beratung bekommt man weniger. Dafür ist das Personal psychologisch geschult.

Ilse Urban
Funktioniert ja total gut mit der Aufarbeitung. Der Bericht über uns Verschwörungstheoretiker (ich bin stolz drauf), rechte, reichsbürger, coronaleugner, demokratiefeinde, telegramnutzer, ...wird sicher zur Versöhnung viel beitragen. Beschimpft uns nur weiterhin - so wird das nichts mit der Aufarbeitung, den WIR VERZEIHEN NIE

Revan 123
Orwell lässt grüßen, beschäftigt euch mal mit der övp, da findet ihr sektenanhänger

Sue K.
Im Falle von problematischen Neureligionen leider enttäuschend. Ich habe mich vor einiger Zeit bewusst an die staatliche Sektenberatungsstelle gewandt, da ich in meinem persönlichen Umfeld eine Person habe, welche von einer sogenannten problematischen Neureligion in deren Bann gezogen wurde, und sich dadurch leider sehr zum negativen verändert. Ich habe lange überlegt zur Beratungsstelle der katholischen Kirche zu gehen – dachte aber dort wäre man eher voreingenommen. Von der Terminvereinbarung bis zum eigentlichen Termin vergingen 3 Wochen. Nicht gerade kurz, doch ich dachte mir vielleicht ist diese Stelle stark überlaufen und habe dies so hingenommen. Zu der Beratung selbst muss ich sagen, dass es kaum Informationen gab, die ich nicht durch intensive Recherche bereits selbst herausgefunden hatte, ich habe die Dame aber alles erzählen lassen in der Hoffnung, dass doch noch mehr nützliches dabei ist. Die Ratschläge die mir erteilt wurden waren teils so banal, dass ich das längst umgesetzt hatte, teils aber wahrlich eigenartig. Eher skurril fand ich, ich solle beinahe bis zur eigenen finanziellen Selbstaufgabe diese Person unterstützen, denn wenn man so jemanden verärgert kommt diese sicher nicht zur Vernunft. Wenn mich etwas zu sehr belastet solle ich immer defensiv sein mich zurückziehen (also der Person das Gefühl geben zu gewinnen) selbst wenn das bedeutet aus meiner eigenen Wohnung auszuziehen und diese zu überlassen. Mehrfach bat ich um rechtliche Informationen – jede dieser wurde abgeschmettert mit man wäre nur eine Beratungsstelle kein Rechtsanwalt. Die Frage in welches Fachgebiet das fallen würde wurde kurz und bündig mit „wir dürfen keine Empfehlungen geben“ vom Tisch gewischt. Auch mein Insistieren, ich wolle keinen Namen, sondern nur ein Fachgebiet half nichts. Was mir stark missfallen hat, war dass die Dame (vermutlich durch ihre Ausbildung als klinische Psychologin) immer wieder versucht hat mir Informationen zu entlocken die nicht relevant waren und ich diese in diesem Setting nicht preisgeben wollte. Beendet wurde das Gespräch damit, dass ich bitte alle Informationen die ich habe mailen solle und sollte ich noch weitere Fragen haben könne ich mich melden. Leider war ich dumm genug dieser Bitte nachzukommen. Als ich tatsächlich noch eine in meinen Augen sehr interessante Veröffentlichung dieser Gruppe gefunden habe, habe ich diese als Frage an die mir für alle anderen Informationen mitgeteilte Adresse gemailt. Dies war aber offenbar die letzten 2 Wochen nicht einmal eine Antwort in Richtung „wir haben es erhalten wir melden uns“ wert. Daher muss ich leider für mich das Fazit ziehen es geht darum Meschen die Hilfe suchen (teils sehr persönliche) Informationen raus zu leiern aber nicht um Hilfestellung wie man so eine Situation meistern könnte. Vielleicht ist das im Falle von politisch problematischen Gruppen anders, denn ich ging mit einer Buchempfehlung nach Hause, welche für religiöse Problematiken eher wenig hilfreich sind, aber definitiv eine Brandrede gegen Esoterik darstellt…